Das Geheimnis der Goldenen Milch

person Geschrieben von: Miraherba list Im: Ayurveda Auf: comment Kommentar: 5 favorite Hit: 29377
Das Geheimnis der Goldenen Milch
Unzählige Attribute werden der sagenhaften Goldenen Milch und ihrer Heilwirkung zugeschrieben. Vom Wundermittel, dem ayurvedischen Zaubertrank ist die Rede, vom Erfolg bei Entzündungen, Immunschwäche, Leberleiden, sie soll beim Abnehmen helfen und die Stimmung aufhellen. Als Ayurveda-Medizinerin habe ich die Inhaltsstoffe einmal genauer betrachtet.

Unzählige Attribute werden der sagenhaften Goldenen Milch und ihrer Heilwirkung zugeschrieben. Vom Wundermittel, dem ayurvedischen Zaubertrank ist die Rede, vom Erfolg bei Entzündungen, Immunschwäche, Leberleiden, sie soll beim Abnehmen helfen und die Stimmung aufhellen.

Als Ayurveda-Medizinerin habe ich die Inhaltsstoffe einmal genauer betrachtet und herausgefunden, es ist was dran an der Wirkung der Goldenen Milch.

Zubereitung der Goldenen Milch

Zutaten:

1 EL.  Curcuma (gerne auch frisch!)
½ TL. Gemahlenen Ingwer oder 2 cm frisch geriebenen Ingwer
2 Msp. Frisch geriebene Muskatnuss
½ TL.  Cardamom gemahlen oder frisch gemörsert
½ TL. Schwarzer Pfeffer gemahlen
½ TL.  Ceylon Zimt gemahlen
3 Fäden  Safran
1 TL.  Kokosöl
120 ml Wasser – hier möglichst ein gutes stilles Wasser verwenden

Mit einem Schneebesen die Zutaten im Wasser verrühren und langsam köcheln bis eine glatte Paste entsteht. Diese kann, je nach hergestellter Menge, in ein Glas gefüllt und im Kühlschrank ca. 7 Tage gelagert werden.


Rezept für ein Glas Goldene Milch:

1 gehäuften TL der fertigen Paste in 2 EL warmem Wasser auflösen. 200 ml Milch oder ein Milchersatzgetränk dazu geben, mit dem Schneebesen verrühren und alles zusammen ca. 5 min köcheln.

Nach Bedarf und Geschmack mit etwas Kokosblütenzucker süßen.


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Die Inhaltsstoffe der Goldenen Milch

Im Einzelnen betrachtet bietet jede Zutat eine Vielzahl an Eigenschaften und Heilwirkungen, die in der Ayurveda-Medizin seit langem bekannt sind und in vielen Rezepturen eingesetzt werden.

 

Zutaten der Goldenen Milch:

Curcuma

  • Curcuma, die Gelbwurzel, ist der wichtigste Bestandteil und für die goldene Farbe des Getränkes verantwortlich. Diese mit dem Ingwer verwandte Wurzel enthält das wirkungsvolle Curcumin, welches als entzündungshemmender Wirkstoff bei vielen Erkrankungen eingesetzt wird.
  • Curcuma regt Lebertätigkeit und Gallenfluss an und sorgt somit für ein „gutes Bauchgefühl“. Blähungen, Fettunverträglichkeit, Durchfälle und Übelkeit sind weit verbreitete Symptome, wenn die Galle nicht gleichmäßig fließt. Viele Menschen leiden aufgrund dieser Stockungen zudem an Gallensteinen, die im schlimmsten Fall zu schmerzhaften Koliken führen können.
  • Die immunmodulierenden Eigenschaften der gelben Wurzel sind vor allem im Winter von Vorteil um Erkältung, Husten und Heiserkeit in Schach zu halten.

 

Schwarzer Pfeffer

  • Sein Inhaltsstoff Piperin macht ihn zu einem wahren Kraftpaket. Das Piperin unterstützt die Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe des Curcumas, dadurch wird die Aufnahme im Organismus verbessert.
  • Auch die anderen Wirkungen können sich sehen lassen. Pfeffer regt agni, das Verdauungsfeuer an, reinigt die srotas, die Transportkanäle des Körpers und wirkt fettreduzierend.
  • Bei Erkältungskrankheiten, Husten und Stimmverlust wirkt er wohltuend und schleimlösend.

 

Ingwer

  • Wie Curcuma ist der Ingwer eine Knolle, die es in sich hat. Vor allem seine antibakterielle, antivirale, entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung macht ihn zu einem beliebten Mittel bei allen Erkältungserkrankungen. Sänger und Rednerinnen schätzen den guten, reinigenden Einfluss auf die Stimmbänder.
  • Im Verdauungstrakt wirkt er agni anregend und karminativ, also blähungswidrig.
  • Auf Reisen, vor allem auf hoher See, schätzt man ihn bei Übelkeit und Reisekrankheit.

 

Cardamom

  • Neben dem feinen, aromatischen Geschmack gleicht der Cardamom mit seiner kühlenden Wirkung die Hitze der anderen Gewürze aus und rundet somit das Rezept harmonisch ab.
  • Zudem ist Cardamom ein feines Gewürz, das die Verdauungsenzyme anregt.

 

Zimt

  • Ähnlich wie die vorab beschriebenen Gewürze glänzt der Zimt mit Geschmack und Wirkung.
  • Neben der Anregung von agni und der damit verbundenen blähungswidrigen Wirkung wird er in vielen ayurvedischen Rezepturen gegen Grippe und Verschleimung eingesetzt.
  • Die durchblutungsfördernden, erwärmenden Eigenschaften lindern Herzschwäche und Durchblutungsstörungen bis hin zur Impotenz.

 

Muskat

  • Die frisch geriebene Muskatnuss wird in geringer Menge verwendet, da sie überdosiert, ähnlich wie der Safran, narkotisierend wirkt.
  • In niedriger Dosis ist sie ein wunderbares Mittel gegen Übelkeit, Durchfälle und Verdauungsstörungen.
  • Seine beruhigende Eigenschaft macht die Goldene Milch auch zu einer feinen Schlafmilch.

 

Safran

  • Ein wahrhaft königliches Gewürz, denn aufgrund des hohen Preises war es lange Zeit nur den Herrschern dieser Welt vorbehalten. Auch heute ist es noch kostspielig, doch ein guter Safran kann sehr sparsam verwendet werden und entfaltet bereits mit 1-2 Fäden ein wundervolles Aroma.
  • Er gilt im Ayurveda als ein sukra-rasayana, ein Aphrodisiakum.
  • In der Stärkung von Körper und Geist liegt der Nutzen des Safrans.

 

Kokosöl

  • Im Gegensatz zu vielen anderen Ölen ist die thermische Wirkung des Kokosöls kühlend. Damit wirkt es ausgleichend auf die erwärmende Kuhmilch.
  • Ebenso ausgleichend wirkt sie bei allen brennenden Symptomen des Körpers, wie Hitzewallungen, Magenbrennen, Entzündungen des Harntraktes.

 

Kuhmilch

  • Hier scheiden sich oft die Geister über das Für und Wider der Kuhmilch. Diese wurde in den letzten Jahren geradezu stigmatisier,t was ihre Verwendung angeht. Dabei gilt die Milch im Ayurveda als ein Rasayana, sie ist nährend und aufbauend und reich an den Vitaminen A, B2 und B12.
  • Wichtig ist die Qualität der verwendeten Milch. Vorzugsmilch ist die beste käufliche Milch, nachdem die frisch gemolkene, kuhwarme Milch nicht mehr erhältlich ist. Sie ist weder homogenisiert, noch pasteurisiert.
  • Milch sollte niemals kalt aus dem Kühlschrank getrunken werden, sondern immer leicht erwärmt werden. Vorsicht, nicht über 38° C, sonst leiden die B Vitamine.
  • Die meisten Beschwerden haben ihren Ursprung in einer unausgewogenen Ernährung und Lebensweise und nicht in der Milch. Hier hilft die Goldene Milch zur Anregung von agni und dem gleichmäßigen Fluss der Galle.

 

Milchersatzgetränke

  • Wer keine tierische Milch trinken möchte, kann natürlich eine gute Getreide- oder Nussmilch verwenden. Sehr fein schmeckt die Gewürzmischung mit Reis-Kokos-Mandel Milch oder der reinen Cashew- bzw. Macadamiamilch.

 

Fazit: Goldene Milch ist wunderbar lecker und wunderbar gesund

Es stimmt, sie ist ein kleines Wundergetränk diese Goldene Milch, zudem schmeckt sie außerordentlich lecker. Was will man mehr?



Autorin:
*Sabine Deutscher* ist studierte Ayurvedamedizinerin, Heilpraktikerin und Naturkostladenbesitzerin der beinahe ersten Stunde (seit 1981). Sie ist nicht nur erfahrene Medizinerin und Geschäftsführerin, sondern auch begeisterte Yogini, Motorradfahrerin, Kräuterweiblein und politische Aktivistin.



Creative Commons Lizenzvertrag
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Tags: miraherba

Bemerkungen

Erstellt am Wednesday, November 15, 2023 Geschrieben von Cyrus Kommentar Link
The writing style of yours is so engaging. I could not stop reading until I completed the entire post!


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Erstellt am Thursday, January 14, 2021 Geschrieben von Sabine Deutscher Kommentar Link
Liebe Bettina - sorry, meine Antwort kommt etwas spät. Wahrscheinlich hast Du schon jede Menge Erfahrung mit der goldenen Milch gemacht. Die beste Zeit ist am Abend, als Schlafmilch, denn die Inhaltsstoffe der Milch fördern einen ruhigen Schlaf und die Gewürze haben Zeit und Ruhe den Verdauungstrakt zu harmonisieren. Zwischenzeitlich hat ja auch die moonmilk das Licht der Welt erblickt, eigentlich keine umwerfende Erfindung, doch das darin enthaltene Ashwagandha hat eine sehr feine vatareduziernde und Nervenanspannungen Wirkung. Lieben Gruß Sabine
Erstellt am Wednesday, May 20, 2020 Geschrieben von Bettina Kommentar Link
Liebe Sabine,
vielen Dank für das Teilen des Rezeptes und der Detial-Informationen!
Unter Ayurvedischer Sicht, wann und wie oft trinkt man die goldene Milch?
Besten Dank und liebe Grüße,
Bettina
Erstellt am Saturday, February 8, 2020 Geschrieben von sabine Kommentar Link
liebe Verena
aus ayurvedischer Sicht kommt immer nur warm in Frage. Aber unabhängig davon schmeckt sie warm wesentlich angenehmer und die Gewürze kommen intensiver raus. Ich mache mir immer eine Paste, davon kann ich dann nach Bedarf einen Löffel in die warme Milch mixen. Viel Freude damit Sabine
Erstellt am Friday, January 24, 2020 Geschrieben von Verena Hoffmann Kommentar Link
Hallo Sabine!

Ich habe gerade die Goldene Milch für mich entdeckt, allerdings streiten sich wohl die Geister, ob warm oder kalt besser ist..?
Entfaltet sich nun die Wigkzng der Gewürze besser im Rohzustand oder gekocht? Würdest du am ehesten die pasre empfehlen oder ist es genau so gut alles im Mixer zu zerheckseln..?

Liebe Grüße

Verena

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