Brahmi - Die Pflanze der Erkenntnis

Die wichtigste Wirkung beider Pflanzen bezeichnet man als medhya, was so viel bedeutet wie „hirntonisch“, also gut für die Psyche, den Geist und die Nerven. Eine Eigenschaft welche Brahmi zu einem bedeutenden Kraut für alle macht, die eine Steigerung der Hirnleistung anstreben, also Schüler, Studenten oder ältere Menschen.

Als Brahmi bezeichnet man zwei Pflanzen:

1. Bacopa monniera, das Nabelkraut und
2. Centella asiatica, im Sanskrit Mandukarpani.

Beide Pflanzen sind niedrige Bodenpflanzen, die in den sumpfigen Regionen Indiens beheimatet sind. Die Namensgleichheit führt oft zu Verwechslungen, zumal beide Pflanzen eine ähnliche Heilwirkung haben. Erst die differenzierte ayurvedische Betrachtung von virya (thermische Wirkung auf den Körper) und vipaka (der Geschmack nach der Verdauung) zeigt die Unterschiede in der Anwendung.

Wirkung von Brahmi

Die wichtigste Wirkung beider Pflanzen bezeichnet man als medhya, was so viel bedeutet wie „hirntonisch“, also gut für die Psyche, den Geist und die Nerven. Eine Eigenschaft welche Brahmi zu einem bedeutenden Kraut für alle macht, die eine Steigerung der Hirnleistung anstreben, also Schüler, Studenten oder ältere Menschen. Leider tritt diese Wirkung nicht schon nach kurzer Zeit ein, sondern bedarf im Regelfall einer konsequenten täglichen Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten.

Weitere Eigenschaften von Brahmi

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Brahmi ist, bei Stress die Nerven zu beruhigen, ohne müde zu machen. Hier ist Bacopa monniera die Pflanze mit der deutlicheren Wirkung. Centella asiatica hingegen hat ihre Stärken bei der Behandlung von Hauterkrankungen, die oft mit psychischen Komponenten einhergehen.

Eine Ausnahme, was die Schnelligkeit bei der Wirkung angeht, scheint die Zubereitung als löslicher Tee zu sein. Hier wird von einer schnellen, verbesserten geistigen Aufnahmefähigkeit und Leistungssteigerung berichtet.

Details der beiden Brahmi-Pflanzen

Um die Unterschiede der Pflanzen deutlich zu machen, werden diese nebeneinander beschrieben:

Bezeichnungen

Latein	Bacopa monniera	Centella asiatica
Sanskrit	Brahmi, Aindri, Nirabrahmi	Brahmi, Mandukarparni, Gotu Kola
Hindi	Barmi	Brahmamanduki
Deutsch	Kleines Fettblatt, Nabelkraut	Indischer Wassernabel Tigergras
Englisch	Thyme-leaved gratiola	Indian Pennywort

 

Eigenschaften

Wirkung auf dosas	Reduziert Vata / Kapha	Reduziert Pitta / Kapha
Rasa / Geschmack	Tikta / bitter	Tikta / bitter
Guna / Eigenschaft	Laghu / leicht	Laghu / leicht
Vipaka / Geschmack nach der Verdauung	Katu / scharf	Madhura / süß
Virya / thermische Wirkung	Usna / erhitzend	Sita / kühlend
Prabhava / herausragende Wirkung	Medhya / Hirntonisch	Medhya / Hirntonisch

 

Ayurvedische Wirkung

Medhya Rasayana	Hirntonisch, ein Rasayana für das Gehirn	Hirntonisch, ein Rasayana für das Gehirn
Hrdya	Herztonisch	Herztonisch
Rakta shodana	Blutreinigend	Blutreinigend
Kustha-ghna Varnya		Hauttherapeutisch Verbessert das Hautbild und macht die Haut strahlender

 

Zubereitungen und Anwendung

Curna	Das getrocknete, gemahlene Kraut drei Mal 1-3 g täglich mit warmem Wasser oder in warmer Milch einnehmen
Kapseln	bis zu 6 Stück täglich
Brahmi gritham	Als Nasyabehandlung tgl. 4-8 Tropfen / Nasenloch oder 1 TL oral / enthält immer Bacopa monniera
Sarasvati aristham	Nerventonische alkoholische Zubereitung mit Bacopa monniera
Lepa	Umschläge mit einer Paste aus Centella asiatica-Pulver und Wollfett oder Melkfett.

Autorin: *Sabine Deutscher* ist studierte Ayurvedamedizinerin, Heilpraktikerin und Naturkostladenbesitzerin der beinahe ersten Stunde (seit 1981). Sie ist nicht nur erfahrene Medizinerin und Geschäftsführerin, sondern auch begeisterte Yogini, Motorradfahrerin, Kräuterweiblein und politische Aktivistin.




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