Fit durch den Winter: Immunsystem stärken mit Ayurveda

Die folgenden Empfehlungen sind also keine Pandemie-Therapieanleitungen, sondern die Grundregeln um gesund und fit durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wir möchten Ihnen Unterstützung bieten, wenn Sie im Winter regelmäßig von Erkältung und Husten heimgesucht werden. Auch können Sie diese Regeln nutzen, wenn Sie AllergikerIn sind, heuschnupfengeplagt und natürlich auch, wenn Sie sich schlicht etwas Gutes tun möchten.

Auch in Corona-Zeiten gilt: Winterzeit ist Erkältungszeit. Tatsächlich haben dank der Corona-Maßnahmen wie Abstand halten, Mund-Nasenschutz tragen und regelmäßiger Hände waschen die gewöhnlichen Erkältungserkrankungen etwas abgenommen. Zusätzlich ist ein kräftiges, gesundes Immunsystem ein wichtiger Faktor, um schnupfen- und erkältungsfrei auch durch diesen Winter zu kommen. Ein paar Ideen aus dem Ayurveda können uns dabei helfen. Seit ein paar tausend Jahren geht die Ayurvedamedizin davon aus, dass vor allem harmonisierende Maßnahmen der beste Schutz gegen externe Faktoren wie Viren, Bakterien, Pilze, etc. sind.

Die folgenden Empfehlungen sind also keine Pandemie-Therapieanleitungen, sondern die Grundregeln um gesund und fit durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wir möchten Ihnen Unterstützung bieten, wenn Sie im Winter regelmäßig von Erkältung und Husten heimgesucht werden. Auch können Sie diese Regeln nutzen, wenn Sie AllergikerIn sind, heuschnupfengeplagt und natürlich auch, wenn Sie sich schlicht etwas Gutes tun möchten.

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper

Es ist eine Binsenweisheit und wird doch so oft verkannt: Wir brauchen Ruhe und Entspannung um unser Immunsystem zu stärken. Ja gut, wo beginnt denn Entspannung und wo finde ich Ruhe? Sicherlich nicht mit dem Smartphone im Bett, mit dem Laptop auf dem Sofa, nicht bei der fünften Videokonferenz im Homeoffice, beim Dinner vom Bringdienst vor Netflix. Auch wenn der Körper äußerlich abgeschaltet ist: der Geist läuft Marathon, unser zentrales Nervensystem kommt nicht mehr zur Ruhe, wir kommen aus dem Gleichgewicht.

Denn sowohl für unseren Verstand als auch für unseren Körper ist es Dauerstress, wenn wir durchgängig Meldungen empfangen und verarbeiten müssen. Unsere Stresshormone sind erhöht, unser zentrales Nervensystem kommt kaum zur Ruhe, Eindrücke können nicht mehr verarbeitet werden. Das kurzfristige Ergebnis: Wir werden gereizt, schlafen schlecht, essen mehr, als dass wir uns bewegen können, werden dünnhäutig. Das langfristige Ergebnis dieses Teufelskreises: Das Immunsystem wird schwächer, wir werden anfälliger für Erkrankungen.

Nun lässt sich das Außen mit seinen Reizen selten abstellen, die Sache mit dem Einsiedlertum als indischer Sadhu funktioniert als moderner Mensch leider nur bedingt. Als soziale Wesen und Teil der Gesellschaft werden wir immer Reizen ausgesetzt sein, die wir nicht kontrollieren können. Aber: wir müssen nicht unter ihnen leiden! Emanzipieren wir uns aus der Opferhaltung, denn vielen Reizen setzen wir uns unbewusst selbst aus. Unbequem, denn das Stichwort lautet hier ganz entschieden: Eigenverantwortung.

Nutzen Sie Ihre Eigenverantwortung und fragen Sie sich: Wie geht es mir gerade? Und wenn es Ihnen nicht gut geht, welche Stressursachen können Sie vermeiden, um den unausweichlichen Reizen standzuhalten und in körperlichem und geistigem Gleichgewicht zu bleiben?

Blicken wir ein bisschen tiefer in die Ayurvedamedizin und finden Lösungen. Denn die gibt es. Sowohl für die Prävention als auch bei akuten Erkrankungen.

Zwei einfache ayurvedische Grundregeln der Gesunderhaltung

1. Ursachen für ein schwaches Immunsystem vermeiden

Unsere westliche Konsumgesellschaft fragt primär nach dem „Was kann ich noch kaufen, um gesund und glücklich zu sein?“. Mängel können ohne viel Aufwand substituiert und kompensiert werden. Dass diese Haltung einen Rattenschwanz nach sich zieht – Ökobilanz, Müll, Ausbeutung, Körperliche Auswirkungen – liegt auf der Hand. Anstatt die Symptome zu bekämpfen, fragt die Ayurvedamedizin erstmal nach den Ursachen der Erkrankung.

Eine nachhaltigere Frage nach Gesundheit könnte also lauten: „Wie kann ich die Ursachen meines Unglücks / meiner Krankheit beseitigen? Welche Gewohnheiten sind schädlich und welche gesunden Gewohnheiten kann und sollte ich kultivieren?“.

Was heißt das jetzt ganz konkret in Bezug auf Infektionskrankheiten? Das ist recht simpel, wir müssen unser Immunsystem stärken und schädliche Viren und Krankheitskeime fernhalten. Spätestens seit dem erneuten Lockdown ist es glücklicherweise bis tief in die Gesellschaft vorgedrungen, dass die ganz einfach zu handhabenden Dinge bei allen Infektionskrankheiten an erster Stelle stehen:

• Vermeiden Sie unnötige Kontakte.
• Ergreifen Sie sinnvolle Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und wenig Kontakt der Finger mit den Schleimhäuten. Wir empfehlen eine Seife mit Neem. Sie reinigt die Haut durch verseifte pflanzliche Öle und wirkt antibakteriell.
• Tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz.
• Vermeiden Sie ganz pauschal Krankheitsursachen: Stress, Rauchen, Alkohol und sonstige Gifte.

2. Ahara, vihara – Immunsystem natürlich stärken durch gesunde Ernährung und Lebensweise nach Ayurveda

Händewaschen und Mundschutz sind ja schön und gut, aber was mache ich den restlichen Tag? Man muss kein Vede sein, um den Zusammenhang von Ernährung, Lebensweise und Gesundheit zu erkennen. Selbst Applechef Steve Jobs mahnte auf dem Sterbebett (er starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs): Ernähre dich so, dass deine Nahrung dein Medikament ist, nicht die Medikamente zu deiner Nahrung werden. Ok, das hat auch Paracelsus schon gesagt, aber der hatte vermutlich nicht so eine Reichweite. Und man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden, denn es stimmt ja: Gerade die Bedeutung unserer Nahrung für unsere Gesundheit vergessen wir häufig. Wir sind bequem geworden und unser Essen soll hauptsächlich schnell verfügbar, günstig, und unkompliziert sein.

Für eine harmonische Ernährung und Lebensweise sollte man – nicht nur im Winter – auf folgendes achten: Bereiten Sie sich mindestens eine warme Mahlzeit mit warmen Getränken zu, keine Fertigprodukte, keine säurebildenden Zutaten wie weißen Zucker, weißes Mehl, Kaffee, Alkohol, kalte Milchprodukte oder Joghurt. Essen Sie, wenn Sie Hunger haben, nicht aus Langeweile, Gewohnheit, oder Appetit. Verzichten Sie bei Verstopfung auf eine große Portion, trinken Sie vermehrt warmes Wasser / Tee. Vermeiden Sie zu viel Trinken zum Essen. Meiden Sie Gifte (Tabak, Alkohol, gespritztes Obst & Gemüse, Stress, etc.). Fragen Sie sich: Was brauche ich wirklich und welchen Effekt hat es, wenn ich mir XY zuführe?

Wissen Sie welches Gemüse gerade Saison hat und wie man es bekömmlich zubereitet? Wenn ja, beglückwünschen Sie sich! Um die optimale Versorgung mit Nährstoffen zu sichern, und unseren Verdauungsapparat bei seiner Arbeit zu unterstützen, sollte unsere Ernährung möglichst frisch zubereitet sein und der Tages- sowie der Jahreszeit entsprechend zusammengestellt werden. Das bedarf möglicherweise eines Umdenkens und etwas Planung – aber mit der Zeit gehen die anfänglichen Umstellungen und täglichen Routinen in unaufgeregte Gewohnheit und Wohlbefinden über. Wir posten häufig Kochrezepte, führen Kochbücher und das Internet ist voller kostenloser Foodblogs. Was hält Sie noch davon ab, sich eine Gemüsekiste bei einem regionalen Bio-Hof zu bestellen und einen gesunden Essensplan für die kommende Woche zu machen?

Prävention mit Ayurveda: Routinen schaffen die das Immunsystem stärken

Was, wenn die Psyche leidet? Mentale Erste Hilfe stärkt das Immunsystem ganz natürlich

Auch die Psyche leidet unter dem ständigen Stress von außen und nervöse Schlafstörungen, Ängste und Sorgen können sich einschleichen.
Neben unterstützenden Kräutern ist beispielsweise die Meditation eine gute Helferin, wieder zu sich selbst und zur Ruhe zurück zu finden.

Für die Beruhigung des Geistes wirken folgende Pflanzen unterstützend:

Ashwagandha – als Tee, Kapseln, Curna /Pulver oder Aristham / fermentierte Zubereitung. In unserem Blog finden Sie einen ausführlichen Artikel zu Ashwagandha.
Passionsblume – als Tee
Damiana – als Tee

In den kühlen Jahreszeiten verlangsamt sich der Stoffwechsel, das Verdauungsfeuer nimmt ab, Ablagerungen und Krankheiten nisten sich schneller ein. Um den Körper zu unterstützen, helfen gesunde Routinen. Wir möchten hier ein paar Ratschläge zur täglichen Routine teilen. Dabei unterscheiden wir in eine einfache und eine fortgeschrittene Tagesroutine. Je nachdem, wieviel Aufwand Sie betreiben können, wählen Sie sich eine der beiden Routinen aus und bleiben mindestens sechs Wochen dabei.

Einfache Tagesroutine

Den Stoffwechsel unterstützen mit Rasayanas, Gewürztee und Moon milk

Am Morgen - Rasayana

1 Tl Chyavanprash oder Amrit Kalash von Maharishi. Rasayanas sind pastöse Aufbaumittel aus zig Kräutern, Früchten, Wurzeln, Ghee, Honig und Gewürzen. Sie stärken die Gewebe und das Verdauungsfeuer. Ausführliche Informationen über die verschiedenen Chyawanprash-Sorten und andere Rasayanas im Ayurveda finden Sie in unserem Blog!

Am Vormittag – Gewürztee kochen

1 l Wasser, gekocht mit einer Mischung aus Tulsi, Ingwer, Zimt, Süßholz, Ajowain und schwarzem Pfeffer (Die Mischung ist bekannt als Ayush Kadha tridosa churna – und natürlich finden Sie bei uns auch die fertige Mischung.). 1 Tl der Mischung wird 10 min geköchelt. Die erste Tasse wird gleich warm getrunken, der Rest über den Tag verteilt. Hier kann immer wieder etwas heißes Wasser zur Abkochung gegeben werden.

Vor dem Mittagessen – das Verdauungsfeuer unterstützen

1 Tasse warmes Wasser mit ½ Tl Trikatu (Ingwer, Schwarzer und langer Pfeffer), ½ Tl Curcuma und etwas Honig.

Vor dem Schlafen gehen – zur Ruhe kommen

Beenden Sie Ihren Tag ganz bewusst mit einer „Schlafmilch“. Statt eines Abendessens kann vor dem Zähneputzen eine goldene Milch mit Curcuma und Gewürzen, oder eine etwas gehaltvollere Moonmilk getrunken werden. Selbstverständlich ist bei „Milch“ auch eine vegane Variante mitgedacht.

Fortgeschrittene Tagesroutine:

Sie trinken sowieso den ganzen Tag Gewürztees, heißes Wasser und benutzen Chyavanaprash als Marmelade? Dann ist es Zeit, Ihre einfache Tagesroutine zu erweitern. Bei der fortgeschrittenen Variante der Tagesroutine kommt vor allem der Reinigungsaspekt hinzu. Schleimhäute werden geölt, Atemwege gereinigt, der Stoffwechsel angeregt und der Geist beruhigt.

• Das morgendliche Öl ziehen mit Sesamöl. Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung für Gandusha, das Öl ziehen.
• Das Reinigen der Zunge mit einem Zungenschaber
• Gurgeln mit warmem Wasser mit etwas Curcuma und Salz. Wahlweise auch mit Triphala oder Süßholz
• Das Ölen der Nase, nasya, mit Janu taila oder Shadvindu taila – es kann auch Sesamöl oder Ghee verwendet werden. Davon werden am Morgen und am Abend jeweils 1-2 Tropfen mit dem kleinen Finger in der Nase auf die Schleimhäute verteilt. Das schützt vor dem Austrocknen und verhindert das Andocken von Staub und Keimen. Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung für Nasya. 
• Beim Aufenthalt in sehr trockenen Räumen und bei beginnender Erkältung kann die Nase auch mit einem Netikännchen mit warmem Wasser gespült werden
• Ebenfalls hilfreich sind Dampfinhalationen mit Ajowain
• Ausreichender Schlaf, 6-8 Stunden, in möglichst einem gelüfteten, nicht zu warmen Schlafzimmer
• Tägliche Meditation, Pranayama (Atemübungen) und Yoga beruhigen den Geist. Ebenso Spaziergänge in der Natur und Sport. Hier finden Sie eine Beschreibung und Anleitung für Pranayama.

Mich hat es erwischt – was tun bei einer akuten Infektion?

Auch wenn wir alle erdenklichen präventiven Maßnahmen ergreifen, es wird die eine oder den anderen von uns trotzdem einen viralen Infekt bekommen. Sollten Sie gerade in der unangenehmen Situation sein, wünschen wir Ihnen an dieser Stelle alles Gute.
Hinweis: die nun folgenden therapeutischen Ratschläge sind lediglich Anregungen und entbinden Sie nicht davon, bei anhaltender Krankheit, Covidsymptomatik oder starkem Fieber Ihren Hausarzt zu konsultieren.

Hier ein paar Tipps, wie ich in der Ayurveda-Praxis leichte Erkältungssymptome, Halsschmerzen und Fieber behandle

Bei Erkältung

• Unser Tee Nr 7 – eine bittere Teemischung zur Anregung der Lebertätigkeit und der Entgiftung
• Gemahlene Bitterstoffe 2x 1 Tl tgl in warmem Wasser mit etwas Mangosaft oder gemischt mit Honig
• Cistrose Tee - antiviral
• Tulsi als Tee wirkt immunmodulierend, allgemein stärkend / Tulsi Presslinge
• Neem Kapseln – antiviral
• Guduchi Kps - Immunmodulierend
• Kurkuma in jeder Form, frisch, als curna / Pulver, als Saft oder Kapseln
• Vasaka – als Kaspeln oder curna – schleimlösend bei Husten
• Tulsi, Salbei, Thymian, Süßholz und Rosmarin als Tee und Gewürze schützen die Atemorgane und helfen auch bei milden Symptomen wie Heiserkeit, trockenem Husten und lösen Schleim.
• Prana Rasayana Liquid – ein schleimlösender „Hustensaft“
• Dashamularistham – tlg 2-3 x 20 ml bei Bronchitis
• Sitopaladi Churna – mit heißem Wasser und/oder Honig einnehmen – bei allen Erkältungssymptomen oder als Kapseln

Bei Halsschmerzen

-    Kurkumahonig oder Manukahonig lutschen oder ins warme Wasser zum Trinken
-    Gurgeln

Zum Thema Gurgeln:

Entschuldigen Sie den kurzen Exkurs zum Gurgeln. Zwischenzeitlich wird Gurgeln auch von der westlichen Medizin als vorbeugende bzw. therapeutische Maßnahme bei Bakterien, Viren und sogar bei Covid empfohlen. Nicht nur heute, sondern bereits bei der Spanischen Grippe wurde gegurgelt, und erfreulicherweise hat man sich an diese Therapieform erinnert.
Die häufig anzutreffenden Vorschläge mit Jod bzw. Beta-isadona Lösung zu gurgeln sind zwar aus therapeutischer Sicht nachvollziehbar. Nur vernichtet man damit nicht nur den Erreger, sondern bringt zusätzlich auch die Mundflora durcheinander.
Daher möchte ich mich auf die traditionellen Mittel konzentrieren, die sowohl in der ayurvedischen, der makrobiotischen Therapie, als auch der westlichen Phytotherapie erfolgreich eingesetzt werden.

Nachfolgende Zusätze im Gurgelwasser haben sowohl antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung:

Gurgeln Sie regelmäßig mindestens 2x täglich mit

• Kurkuma Wasser – 2 Msp Pulver oder 5 Tropfen ätherisches Öl ins warme Wasser geben
• Umeboshi Wasser bzw. Ume Su – die Lösung kann man mit einer eingelegte Umeboshi Aprikose herstellen: 1 Aprikose in ein Glas mit 500 ml abgekochtem Wasser legen. Mit dieser Lösung kann man mehrere Tage gurgeln, bevor man ein neues Glas ansetzt.
• Wahlweise 1 Msp Ume Paste ins warme Wasser zum Gurgeln rühren oder 1 TL Ume Su – fertige Essigwürze verwenden.
• Grapefruitkernextrakt / Citroplus – 5 Tropfen ins warme Gurgelwasser geben
• Salbei – hier kann ein Aufguss aus frischen, wie auch getrockneten Salbeiblätter verwendet werden oder 5 Tr ätherisches Salbeiöl.
• Ein ganz einfaches Mittel ist das Gurgeln mit Meersalzlösung.

Sollte der Rachenraum starke Rötungen (Entzündung), kleine weiße Flecken und Auflagerungen aufweisen, kann dieser auch vorsichtig mit einer entsprechenden Lösung bepinselt werden.

Hier unsere Mischung für „alle Fälle“:
    10 EL Ume Su
    30 Tropfen Citroplus / Grapefruitkernextrakt
    10 Tropfen ätherisches Curcumaöl
Alles in einem Schraubglas gut schütteln. In diese Lösung kann nun ein Wattestäbchen getaucht und mit diesem die geröteten oder weißen Stellen im Mund-Rachen-Raum betupft werden.
Kleiner Tipp für die Anwendung – die Zunge nicht so weit herausstrecken und das Stäbchen beim Ausatmen (durch den Mund) nach hinten führen. Das minimiert den Würgereflex.

Bei Fieber

Mittels gestiegener Temperatur versucht unser Körper Krankheitserreger zu zerstören. Allerdings beeinträchtigt Fieber jeder Art den Stoffwechsel und produziert Ama (Schlackenstoffe). Stellen Sie bei Krankheit auf Fasten oder auf leichte, warme Ernährung um. Geben Sie Ihrem Körper die Möglichkeit, nicht mit Verdauen beschäftigt zu sein, sondern mit der Heilung. Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens 2 Liter warmes, abgekochtes Wasser, gerne mit Ingwer oder Kurkuma.
Für das Wohlgefühl und eine saubere Atmosphäre können Sie den Wohnraum mit natürlichem Räucherwerk – bspw. Salbei, heiliges Holz, Weihrauch, Myrrhe - beduften. Neben dem regelmäßigen Lüften sorgt dies für ein angenehmes Raumgefühl.

Eine Krise ist immer auch eine Möglichkeit

Ihr persönliches Glück und Unglück liegen auch in Ihrer Hand. Ihre Sicht auf die Dinge ist Ihre Lebensrealität. Auch eine körperliche Erkrankung kann hilfreich sein, die eigenen Ziele zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen. Ich möchte zum Abschluss noch ein paar sehr passende Zeilen aus der Caraka Samhita, dem Urwerk des Ayurveda teilen. In diesem Auszug geht es um die gunas, - die drei Qualitäten des Geistes (Harmonie, Bewegung, Trägheit) und ihre Rolle bei der Gesundhaltung.  

 „Wer an seinem Glück und seiner Gesundheit interessiert ist, sollte die die Ernährungsweise befolgen, die für die Prävention und die Beseitigung von Krankheiten vorgeschrieben ist.
So wie die Handlungen aller Lebewesen intuitiv auf das Erlangen von Glück und Freude gerichtet sind, so hängen die guten und schlechten Wege, denen sie dabei folgen, vom Wissen bzw. Unwissen ab.
Die Weisen legen größten Wert darauf, nach gründlicher Examination nur das zu gebrauchen, was für ihre Gesundheit förderlich ist, während gewöhnliche Personen, die von rajas und tamas bedeckt sind, geliebte Objekte bevorzugen. (Mit anderen Worten, sie gebrauchen Dinge aufgrund von Anhaftung, ohne sich um den Effekt dieser Dinge zu kümmern. Sie benutzen Dinge unter dem Aspekt von Genuss und sofortiger Sinnesbefriedigung.)
[...]
Man sollte Nahrung weder aus Anhaftung noch aus Torheit oder Unwissenheit gebrauchen. Vielmehr sollte man gesunde Nahrung nach gründlicher Untersuchung gebrauchen, denn der Körper ist ein Produkt der Nahrung.
Unheilvolle Faktoren sollten stets vermieden werden.“

Aus der Caraka Samhita


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Klarheit, Gesundheit und den Mut, sich Ihres eigenen Verstands zu bedienen. Geben Sie auf sich acht.

Ihre Sabine Deutscher

Titelfoto by Toa Heftiba on Unsplash